Die schamanische Seelenrückholung folgt gewissen einheitlichen Richtlinien, dennoch gibt es unterschiedliche Auslegungen, die vom allgemeinen Kulturkreis oder der individuellen Persönlichkeit des ausführenden Schamanen abhängen. Zuerst das Wesentliche: Eine Seele besteht aus mehreren Teilen, die einzeln verloren gehen können, beispielsweise infolge eines Traumas. Traumatisierte Seelenteile flüchten in die Geisterwelt, um sich dort zu verstecken, kehren aber in der Regel selbstständig zurück. Geschieht dies nicht, muss man sie mithilfe eines Schamanen suchen und wohlbehalten zurückbringen. Symptome eines Seelenverlusts sind Kraft-, Antriebs- und Schlaflosigkeit und vor allem das latente Gefühl, unvollständig zu sein.
Die Reise beginnt
Zuerst führt der Schamane ein intensives Vorgespräch mit dem Klienten. Anschließend folgt die Reise zur Informationssammlung. Dort wird festgestellt, ob tatsächlich ein Seelenverlust vorliegt und falls ja, wie viele Teile fehlen. Dabei hilft dem Schamanen zumeist ein Verbündeter aus der Geisterwelt. Nun beginnt die Suche nach den Seelenteilen, deren äußeres Erscheinungsbild allerdings unklar ist: Sie können dem Klienten gleichen, aber auch in der Gestalt eines Tieres oder Gegenstands auftreten. Hier muss der Schamane vorsichtig sein und mit seinem Verbündeten abklären, ob einige der zutage tretenden Informationen womöglich besser unerwähnt bleiben, da es keinesfalls zu einem erneuten Trauma kommen darf.
Rückholaktion und Nachbereitung
Ist man fündig geworden, werden die Seelenteile eingesammelt. Dazu verwenden manche Schamanen eine große Bergkristallspitze, die als Gefäß für die Seele dient, andere nehmen sie schlichtweg in/an die Hand. Vor der Rückkehr ist noch zu prüfen, ob die Seelenteile eventuell eine Heilung oder Reinigung benötigen, schließlich dürfen sie nur in gesundem Zustand heimkehren. Als letzten Akt werden dem Klienten die Seelenteile „eingeblasen“, indem sie der Schamane über dessen Kopf oder Bauch hält und kräftig pustet. Den Abschluss bildet eine Nachbesprechung, wobei sich der Schamane des körperlichen und seelischen Wohlbefindens des Klienten versichert. Dieser ist in weiterer Folge auch selbst gefordert, die Seelenrückholung aufzuarbeiten, damit sich die wiedervereinten Seelenteile rasch zusammenfügen.
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