Geomantie und Feng-Shui in der Öffentlichkeit
Feng-Shui ist mittlerweile ein bekannter Begriff.
Hinter den Worten „Feng-Shui“ verbirgt sich jedoch nichts anderes als das, was wir in unseren Regionen als „Geomantie“ bezeichnen. Im Prinzip geht es darum, sich mit den Energieflüssen unserer Mutter Erde der Landschaft, des Ortes oder unserer Lebensräume zu beschäftigen. Aber auch die Energieflüsse in unseren Häusern, die wir uns im Laufe der Zeit selber geschaffen haben, sind in der Geomantie, bzw. im Feng-Shui von großer Bedeutung. Ein entscheidender Faktor in der Lebensraumgestaltung ist, dass in anderen Kulturen auch eine ganz andere energetische Struktur vorherrscht.
Dies sollte bei der Anwendung von Feng-Shui (chinesische Geomantie) oder Vastu (indische-vedische Geomantie) auf jeden Fall berücksichtigt werden. Verschiedene Elemente der „chinesischen Geomantie“ (Feng-Shui) können sehr wohl mit übernommen werden. Vieles ist jedoch für den Mitteleuropäischen Kulturkreis untauglich. Neben diesen zwei bekannten Begriffen (Feng-Shui und Vastu) hatten sowohl die indigenen Völker von Nord- und Südamerika ihre eigene, der Kultur entsprechenden Geomantie, wie auch Volksgruppen des afrikanischen Kontinents der Neuseeländischen Maori oder der Aborigines.
Geomantie als solches ist eine uralte Kunst der Gestaltung und der Energielenkung.
Die meisten der alten Kulturen waren sich der Naturkräfte und der kosmischen Zyklen bewusst. Sie nutzten dieses Wissen, um ihre Bauwerke oder ihre Machtzentren diesen Gegebenheiten anzupassen.
Die Kunst der Geomantie geht also sehr weit in unsere Zeitgeschichte zurück. (ca. 10000 bis 20000 Jahre)
So verstanden es unsere Vorfahren sehr wohl, mit diesen Energien zu arbeiten, und noch heute kommen immer mehr alte versunkene Städte, Paläste und andere Zeugnisse ans Licht und so sind ihre Spuren zu sehen und zu spüren.
Der für uns bekannteste Begriff ist wohl der des Feng-Shui.
Feng Shui versus Geomantie
Wenn wir uns mit Feng-Shui beschäftigen, so sollten wir wissen, dass Feng-Shui die Geomantie der chinesischen Kultur beinhaltet. In seinem Ursprung diente diese Lehre dazu, die Machtstrukturen der chinesischen Dynastie zu festigen und aufrecht zu erhalten.
Die Frage die sich hier für uns stellt ist: Kann die historische chinesische Wissenschaft des Feng-Shui uns heute noch gerecht werden?
Naturgemäß besitzt diese traditionelle Geomantie keine Mittel für oder gegen moderne Umweltbelastungen wie Übertechnisierung, Hochfrequenzen oder Elektrosmog.
Die Geomantie der neuen Zeit berücksichtig grundsätzlich diese modernen und wichtigen Komponenten in der Betrachtung aller Lebensräume.
Wie in der Geomantie üblich gaben auch die Chinesen den Himmelsrichtungen unterschiedliche Zuordnungen, bzw. Himmelrichtungen oder Wandlungsphasen.
Jedoch sind diese chinesischen Richtungsqualitäten auf Grund ihres Kulturellen und Geographischen Hintergrundes vollkommen anders gelagert, als hier bei uns im Westen.
Auf der Basis ihrer Kulturhistorie sind in einigen traditionellen Feng-Shui Schulen der Norden und der Nordosten mit negativen Archetypen verbunden. Die kalten Winterwinde und die zahllosen feindlichen Invasionen die immer wieder über die chinesischen Provincen hereinbrachen hatten hier ihren prägenden Einfluss.
So ist aus diesen Ereignissen heraus auch der Bau der Chinesischen Mauer zu erklären und die Vorgabe, dass Berge, Wälder und Mauer einen schützenden Aspekt im Feng-Shui darstellen.
Im Gegensatz hierzu unsere einheimische Geomantie: Ruhe, Bewahren, Stille und Erdung für den Norden. – Der erste Lichtimpuls, Übergang, in Bewegung kommen für den Nordosten. Diese sind lebensbejahende und freudvolle Impulse.
Oder nehmen wir die Qualitäten des Westens und des Ostens, zwei sich direkt gegenüberliegende Richtungsqualitäten.
Die buddhistische Lehre ist im Feng-Shui ein prägendes Element und ist somit der Richtungsqualität des Westens zugeordnet. Da das Feng-Shui im Ursprung aus dem indischen Vastu hervorgeht, finden wir hier in den schneebedeckten Bergen Tibets im Himalaya die entsprechende Zuordnung – der Schnee als Reinheitsarchetyp verkörpert das Element Wasser. Dies hatte zur Folge, dass der Osten dem Element Feuer zugeordnet werden musste, damit beide Polaritäten vertreten waren.
Dies ist vom Lebenskreislauf her eine widersprüchliche Zuordnung, da das Feuer des Ostens die neue Saat verbrennen würde. Wenn neues Leben entstehen will, muss das Element Wasser dem Osten zugeordnet werden. Wasser ist jedoch der mütterliche und lebensspendende Impuls aus dem sich neues Leben gebiert.
Nun steht der Osten in der europäischen Kultur für die lebensspendende Kraft der aufgehenden Sonne, die das Leben aus dem Wasser gebiert, sowie uns ja auch die aufgehende Sonne und das Wasser im Frühjahr, neues Leben und Wachstum beschert.
So ist es verständlich warum in unserer Kultur der Osten für Wasser steht und im gegenüber dem West für Feuer, Ernte, Energie, volle Lebenskraft.
Denn aus Geburt im Osten (Ostera oder Freyja die Frühlingsgöttin und Fruchtbarkeitsgöttin) entsteht über den Süden (Wachstum und Reife im Sommer) das, was wir im Herbst ernten (übertragbar auch auf alle Handlungen des Lebens).
Auch weht der Wind bei uns in der Regel aus dem Westen und nicht aus dem Norden und manche „Anfeindungen“ kamen aus sehr unterschiedlichen Richtungen.
Das Ansinnen, die chinesischen Geomantie eins zu eins nach Europa zu übertragen, kann so nur unweigerlich zu Problemen führen. So ist es auch zu erklären, dass die Zahl der Feng-Shui Schulen und Berater in den letzten Jahren stark abgenommen hat. Gleichwohl die Grundidee des Feng-Shui als Gestaltungsmodell sicherlich ihre Berechtigung hat.
Die Idee der chinesischen Geomantie, dem Feng-Shui ist es, durch die Elemente von Licht und Farbe, Klang und Bewegung, ein Harmoniegefühl in unsere Wohnräume und in die Landschafts-Gestaltung zu bringen. Diesen Grundsatz zelebriert die Natur jedoch ständig in ihren immer wiederkehrenden Zyklen und die dadurch entstehende Formgestaltung, sodass aus dieser Beobachtung immer wieder neues geomantisches Wissen entsteht.
Da nun der Süden Yang und der Norden Yin im Feng-Shui, wie auch in der westlichen Geomantie, die wichtigsten Himmelsrichtungen sind, ist es unangebracht von richtig oder falsch zu sprechen (Osten – Feuer – Yang, Westen – Wasser – Yin).
Die Polaritäten sind in allen Systemen gleich und die Sonne geht sowohl in China wie auch hier bei uns in Europa, trotz unterschiedlicher Zeitzonen im Osten auf und im Westen unter.
Geomantie in der Lebensraumgestaltung
Feng-Shui ist somit das chinesische Pendant zur europäischen Geomantie.
Die Kunst die Kräfte des Himmels und der Erde, von Yin und Yang, von Wind (Feng) und Wasser (Shui) zu erfassen und gestalterisch zu berücksichtigen.
Der Mensch ist das Spiegelbild seiner Umgebung.
In bestimmten Bereichen der westlichen Geomantie lassen sich auch die Elemente der chinesischen Geomantie integrieren, wenn sie dem Ganzheitlichen Aspekt dienlich sind.
Für Menschen mit einem ganzheitlichen Anspruch und einer einfühlsamen Einstellung zu unserer „Mutter Erde“:
- Harmonisierung von: Wohnungen – Häusern – Heilarbeit in der Landschaft
- Klärung von: Elektrosmogbelastungen, Hochfrequenzen und geologische Störungen
- Gestaltung mit: Formen – Farben – Symbolen
- Aktivierung der eigenen Lebensenergie durch die Kraftflüsse des Qi in Innen- und Außenräumen.
- Die Qualitäten des Tages kennen lernen in Verbindung mit dem Energiemuster unserer Mutter Erde.
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